Unsere Meeresgarten-Algen stammen aus nachhaltiger, europäischer Wildsammlung in der wunderschönen Bretagne in Frankreich.
Im Folgenden möchten wir Euch die Bretagne, die dortigen Algenwälder und die nachhaltige Erntemethode näherbringen.

Bretagne, Frankreich

Die Bretagne liegt im Nordwesten Frankreichs direkt am Atlantik. Der größte Teil der Küste besteht aus wunderschönen zerklüfteten Felsen. Die Algen brauchen diesen festen Untergrund um sich darauf anzusiedeln und bilden unter Wasser große Wälder, die nicht nur insgesamt 400 verschiedene Algenarten beheimaten sondern auch viele verschiedene Tiere, z. B. Seehunde und Delfine. Die Bretagne beherbergt die höchste Algenvielfalt in ganz Europa, weil hier sowohl kälteliebende Arten aus Nordeuropa als auch wärmeliebende Arten aus Südeuropa vorkommen.

Blühende Landschaft der Bretagne
Blühende Landschaft der Bretagne

Durch den besonders starken Tidenhub (zwischen 5 m und 8 m Unterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser je nach Standort) fallen die Algenwälder jeden Tag für einige Stunden trocken. In dieser Zeit können die Algen zu Fuß erreicht und von Hand geerntet werden.

Algenwald bei Ebbe
Algenwald bei Ebbe

 

Algen – die Regenwälder der Meere

Algen spielen im Meer eine genauso wichtige Rolle wie die Regenwälder an Land: Mittels Photosynthese produzieren sie Sauerstoff und nehmen Kohlendioxid (CO2) aus dem Wasser auf. Zudem bilden sie unter Wasser einen wichtigen Lebensraum für andere Organismen und dienen kleinen Fischen als Spielwiese und Versteck.
Der Vorteil der Algen ist hierbei, dass sie viel schneller wachsen als die tropischen Regenwälder. Zudem liefern sie uns neben der klassischen Fischerei eine weitere Möglichkeit zur Ernährung der Bevölkerung aus der Ressource Meer.

Algenmischwald an der bretonischen Küste
Algenmischwald an der bretonischen Küste

 

Nachhaltige Wildsammlung

Bei Ebbe gehen die „Algenfischer“ ins Watt und ernten die Algen von Hand. Hierbei wird nicht die ganze Alge geerntet, sondern nur ein Teil, so dass sich die Alge erholen und weiter wachsen kann. Dieses Verfahren garantiert, dass wir dem Meer nicht mehr entnehmen, als wir ihm zurückgeben.
Diese nachhaltige Bewirtschaftung ist auch gesetzlich geregelt; und Gewässer, in denen geerntet wird, müssen nachweisbar eine hohe ökologische Qualität aufweisen, damit keine Schwermetalle u. ä. in die Nahrung gelangen. Nach der Ernte werden die Algen schonend an der Luft getrocknet.

Meeresspaghetti (Himanthalia elongata)
Meeresspaghetti (Himanthalia elongata)

 

Dulse (Palmaria palmata)
Dulse (Palmaria palmata)

 

Warum keine Algen aus der Ostsee?

Von den 5 Algenarten in unseren Produkten kommen überhaupt nur zwei in nennenswerten Mengen an der deutschen Ostseeküste vor: Saccharina latissima (Kombu, Kraftpaket) und der Meersalat Ulva sp. (im „Glücksgriff“ enthalten). Durch den geringeren Salzgehalt in der Ostsee im Vergleich zur Atlantikküste wachsen die Algen in Frankreich etwa doppelt so schnell wie bei uns. Somit würden die natürlichen Vorkommen bei uns nicht für eine kommerzielle Ernte ausreichen.
Kurz gesagt: Die nachhaltige Ernte in der Bretagne ist derzeit für uns die beste Lösung, um wohlschmeckende Algen als sichere Lebensmittel in ausreichender Menge anbieten zu können.

Dennoch haben wir das Bestreben auch nachhaltig produzierte Algen aus heimischer Aquakultur anzubauen. Lies dazu mehr in unserem Oceanblog: „Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Aquakultur?“

 

Bildquelle:

Rafael Meichßner, Coastal Research & Management (CRM) Kiel